Nach der allgemeinen Theorie über Rollenspiele stellt sich die Frage, wie - oder was - denn nun im VSWR-Bund genau gespielt wird. Um die Worte der Einführung aufzugreifen: teils improvisiertes Theater, teils Geschichtenerzählen.

Nachgestellt wird die Galaxis, die wohl jeden, der Star Wars einmal gesehen hat, fasziniert, voll mit phantastischer Technologie, wilden Kreaturen und bösen Erzschurken. Die Wahl, in welchen Spielzweig er möchte. ist dabei ganz dem Spieler überlassen. Waghalsiger Pilot? Soldat in einer Spezialeinheit am Boden? Oder doch lieber Offizier an Bord eines Raumkreuzers?

Man trifft sich nach der ausführlichen Grundausbildung in regelmäßigen, wöchentlichen, Sitzungen oder, im Falle des Foren-RPGs, spielt terminlos in jeweiligen Forenthemen um spannende Missionen zu erleben. Dabei agiert man unter der Obhut eines Spielleiters, als würde man einen eigenen Film schreiben: einen Planeten erobern, neue Verbündete gewinnen, in einen geheimen Komplex einbrechen, einen Verbrecher jagen, der Variation sind kaum Grenzen gesetzt.

Die Missionen sind dabei nicht einfach lose ohne Bezug aufeinander. Die meiste Zeit über hängen in sogenannten Episoden und Kampagnen mehrere Aufgaben direkt zusammen; scheitert man an einer, ändert sich der Verlauf für die kommenden. Nicht selten werden komplett erfolgreich beendete Kampagnen mit Orden oder Aufnähern belohnt. Die Kampagnen der einzelnen Spielzweige schließlich laufen in der Gesamt-Storyline der Galaxis zusammen. Der Leiterrat legt fest, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt - abhängig von der Lage, die sich dynamisch ändert. So kommt ein Spielfluß zustande, in dem der einzelne Spieler das berechtigte Gefühl hat, durch jede seiner Aktionen in einer Mission aktiv das Universum zu verändern.

Es gibt dabei mehrere Mechanismen, um alle Spieler stets auf dem Laufenden über die Geschehnisse in der Galaxis zu halten. Zum einen durch die Spiele selbst, die sich ja selbst aus der politischen Lage oder bestimmten Ereignissen ergeben. Zum zweiten durch das Forum, wo Geschichten von Spielern die Umwelt, in der die Charaktere leben, farbig und greifbar gestalten, Hintergründe beleuchten und Gedanken verraten. Zum dritten existiert eine Rollenspiel-Zeitung, die HoloNet News, in dem laufende Updates immer die aktuellen Geschehnisse im VSWR-Universum festhalten. Fällt ein Planet an den Feind oder wird ein wichtiger Politiker gekidnappt, erfährt man es dort unmittelbar.

All dies wird, um diese Tatsache noch einmal besonders hervorzuheben, durch die freiwillige Zusammenarbeit möglich gemacht. Dass man nach ein paar Monaten die Mitspieler näher kennenlernt, persönlichen Kontakt und am Ende auch Freundschaften entwickelt, ist selbstverständlich, und auch die Hauptmotivation dieses völlig unkommerziellen Bundes.